Oliver Voss

Oliver Voss’ Erkundungen über die Malerei führen durch Materialien aller Art, Fundstücke, verschiedene Oberflächen und diverse Malweisen hindurch und kreisen unaufhörlich um die Frage: Wie entsteht Malerei? Oder noch genauer – was macht ein Kunstwerk aus?
Den Materialien, aus denen Voss seine Bilder erschafft, wird eine eigene Bedeutung zugewiesen: Sie werden auf die Bedeutungsebene des Bildes gehoben. Die althergebrachte Trennung wiederum von Bild und Bildträger ist dadurch aufgehoben. Jedes Detail, sei es die Leinwand, der Keilrahmen, der Stoff, die Titel, die Sprühfarbe, dienen der Suche nach einem Weg der Malerei. Voss ist ein Maler und gleichzeitig ein Stratege. Denn wer heute der Malerei einen Weg in die Zukunft öffnen will, muss eine Strategie entwerfen, was Malerei war, was sie heute ist und was sie sein wird. Wie sonst wäre zu erklären, dass sich aus einem Stück simplen marmorierten Dekopapiers auf der Leinwand aufgebracht die Konturen eines Berggipfels ablesen lassen? Der wohl wichtigste Arbeitsprozess in Oliver Voss’ Malerei ist die Loslösung der Materialien von ihrer ursprünglichen Funktion, um das Bild zu seiner eigenen Aussagekraft zurückzuführen. Immer aufs Neue beschäftigt den Künstler die Schaffung eines dreidimensionalen Raumes hinter dem Bildraum.
Oliver Voss, 1977 in Rüsselsheim geboren, lebt und arbeitet in Frankfurt und hat dort, nach seinem Studium an der Braunschweiger Akademie bei Walter Dahn, bis zum Sommer 2005 die Städelschule in der Klasse von Prof. Michael Krebber besucht.

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