Tamina Amadyar und Anna Fasshauer

IT'S A MATCH

Eröffnung der Ausstellung am Freitag, den 3. Mai 2019, um 19:30 Uhr
Begrüßung Gertrude Wagenfeld-Pleister, Vorsitzende des Kunstvereins
Einführung Christian Malycha

Tamina Amadyar
Anna Fasshauer

IT’S A MATCH

Die künstlerischen Haltungen von Tamina Amadyar und Anna Fasshauer sind einander verwandt, obwohl sich beide vorrangig in verschiedenen Gattungen ausdrücken, nämlich in Malerei einerseits und Skulptur andererseits. Die Werke beider Künstlerinnen entstehen in der direkten Auseinandersetzung mit dem Material. Tamina Amadyar produziert Gemälde im Stile der Farbfeldmalerei, in denen Farbe als grundlegende Materie der Malerei thematisiert wird. Die in Kabul geborene Künstlerin verwendet dabei reines Pigment, das sie mit Hasenleim bindet und in großer Reduktion und Abstraktion in dünnen Schichten auf die Leinwand aufträgt. In maximaler Vereinfachung zeigen ihre Gemälde Räume und Zustände, die von ihrer Wahrnehmung und ihren Erinnerungen geprägt sind und unmittelbar auf der Leinwand entstehen. Tamina Amadyar kombiniert meist nur zwei Farben, die sich berühren, voneinander abgrenzen, sich überlappen und hintereinander verstecken. Jeder Pinselstrich bleibt sichtbar. Zunehmend entwickeln sich die Arbeiten zur völlig abstrakten Farbflächen, die durch Transparenz, Licht und Schatten Körper und Räume auf der Leinwand entstehen lassen.

Die Skulpturen Anna Fasshauers korrespondieren in ihrer Vereinfachung und Konzentration mit den Werken Tamina Amadyars. Die in Köln geborene Künstlerin stellt ihre Skulpturen in einer prozesshaften Arbeitsweise durch direkte Verformung von industriellen Aluminiumprofilen her. Wie gefaltetes Papier wirkt das Material, das Anna Fasshauer zunächst lackiert, um danach in einer Praxis des Findens und Erfindens die Gestalt zu bestimmen. Der Charakter der Skulpturen spiegelt sich oftmals auf humorvolle

Weise im Titel wider, wie bei Billy the Grid (2017), die eine Gitterstruktur aufweist, oder Birdy Croissant (2017) an das beliebte Frühstücksgebäck erinnert. Doch stets ist der Grad an Abstraktion hoch, die Assoziationen zu Gegenständen und die Bildtitel bleiben dabei deutungsoffen.

 

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